Samstag, 24. Januar 2009
 
Schlag gegen Iran noch vor Ostern? PDF Drucken E-Mail
Geschrieben von Novosti/Matthias Reichl/akin   
Donnerstag, 22. März 2007

Laut russischen Medien könnte der US-Militärschlag gegen den Iran bereits am 6.April stattfinden. Einstweilen bastelt der UN-Sicherheitsrat immer noch an einer Resolution, die Sanktionen gegen den Iran verhängen soll - mit mäßigem Erfolg bislang.

Die russische Nachrichtenagentur Novosti berichtete am 19.3. von Gerüchten, daß die Militäraktion der USA gegen den Iran in der ersten Aprilwoche, möglicherweise am Freitag, dem 6. April, stattfinden wird. Die beruft sich dabei auf die russische Wochenzeitung "Argumenty Nedeli", welche ihrerseits auf russische Militärexperten als Quelle angibt.

Die Attacke solle 12 Stunden lang, von vier Uhr morgens bis 16 Uhr (Ortszeit), dauern. Bei der Operation, die die Kodebezeichnung "Bite" (Biss) bekommen hat, sollen rund 20 Objekte angegriffen, u. a. Urananreicherungszentrifugen sowie Forschungszentren und -labors.

Der erste Reaktorblock in Bushehr, an dem russische Fachleute bauen, solle dabei verschont bleiben, so Argumenty Nedeli. Anderen Medienberichten von gestern, Mittwoch, zufolge sollen derzeit jedoch russische Experten von der Baustelle Bushehr - angeblich wegen Zahlungsverzug durch die Iraner - abgezogen werden.

Weitere Ziele der US-Militärs sollen das Luftabwehrsystem, mehrere iranische Kriegsschiffe im Persischen Golf und die wichtigsten Führungsstellen der iranischen Streitkräfte.

Die Schläge sollen u. a. von der im Indischen Ozean gelegenen Insel Diego Garcia aus geführt werden: Von dort sollen B-52-Bombenflugzeuge mit Flügelraketen starten. Darüber hinaus sollen sich die Fliegerkräfte von den Flugzeugträgern an dem Angriff beteiligen, die sich derzeit im Persischen Golf befinden bzw. zur im Mittelmeer stationierten 6. US-Flotte gehören. Weitere Flügelraketen sollen von U-Booten abgeschossen werden, die im Stillen Ozean und vor der Küste der Arabischen Halbinsel kreuzen.

Über die neue Iran-Resolution, deren Entwurf von allen ständigen Mitgliedsländern des UN-Sicherheitsrates sowie von Deutschland gebilligt wurde, hätte schon diese Woche im UN-Sicherheitsrat abgestimmt werden sollen. Allerdings bedarf es zu einer Verabschiedung einer Mehrheit unter allen 15 Mitgliedern des Sicherheitsrat, die derzeit nicht gegeben scheint. Südafrika, Katar und Indonesien legten jetzt Änderungsanträge vor.

Der Entwurf der Resolution sieht Sanktionen gegen zehn staatliche iranische Unternehmen und drei weitere Unternehmen vor, die von den Wächtern der Islamischen Revolution verwaltet werden - einer Elitetruppe, die unmittelbar dem religiösen Führer Irans, Ayatollah Ali Chamenei, unterstellt ist.
Die Sanktionen sollen außerdem gegen 15 Personen gelten - acht ranghohe Leiter von Staatsunternehmen sowie sieben zentrale Figuren im Korps der Wächter der Islamischen Revolution.


Links
Novosti-Meldung: http://de.rian.ru/world/20070319/62253448.html
UNSC-Resolutionssentwurf (engl.) http://news.bbc.co.uk/2/hi/middle_east/6455853.stm
Weiterführende Materialien zur USA-Iran-Krise (deutsch/englisch/farsi): http://www.uni-graz.at/yvonne.schmidt/NAHOST.html

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